…schaute gedankenverloren zu ihrer rechten Seite und erzählte von ihrer bisherigen Reise und den Menschen, denen sie auf ihrem Wege begegnet war. Ihr Blick war dabei auf ein stählernes, mit feinsten Ornamenten verziertes Gitter-Tor fixiert und auf die Hütten, die dorthinter lagen. Der Junge mit den schwarzen Chucks, der bisher nur Augen und Ohren für die Elfe hatte, wandte seinen Blick nun, nachdem sie schon eine ganze Weile dorthin geschaut hatte, ebenfalls dem Tor zu. Er erkannte hinter dem Tor eine lange gerade Strasse, die von unzähligen Hütten gesäumt war. Jede Einzelne sah so aus, wie ihre jeweiligen Nachbarn.
„Es hat den Anschein, als wäre es eine einzige Hütte, an deren linke und rechte Seite man jeweils einen Spiegel halten würde. So ähnlich sehen sie sich.“ dachte der Junge und drehte seinen Kopf wieder in Richtung der Elfe.
Genau in diesem Moment löste auch sie sich von dem Tor und sah wieder in die Richtung des Jungen. Als sich ihre Blicke trafen, wurde alles um sie herum still und durch die Magie der Elfe verwandelten sich die grünen Augen des Jungen mit den schwarzen Chucks in pures Gold. Auch wenn dieser Moment nur für einen Augenblick verweilte, kam es den beiden Geschöpfen wie ein ganzes Leben vor.
Als die Geräusche der Umwelt langsam wieder zu den beiden Wesen durchdrangen, machte sich ein zufriedenes Lächeln im Gesicht der Elfe aus einer anderen Dimension breit. Sie richtete ihren Blick wieder auf das Tor und sprach:
„So ein wichtiges Tor, mit einer so unwichtigen Welt dahinter!“
Der Junge lächelte auch und dachte sich, wie recht sie doch habe. Dann nahm er einen weiteren Schluck des süßen warmen Kräutertrunks und gab sich dem Abend diesseits des Tores voll und ganz hin.
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